2011 fand in Wiesbaden ein faszinierendes Projekt statt: „The Art of Writing”! Diese Weltasustellung stellte aktuelle Positionen der künstlerischen Avantgarde Chinas, Europas und der arabischen Welt gegenüber. Schreiben als Ausdruck künstlerischen Schaffens: Eine Ausstellung wie diese war längst überfällig. Denn vor allem in Japan, China, Korea und den Ländern wie Irak, Iran, Syrien, Palästina, Ägypten, den Emiraten und Marokko oder Algerien gilt Schreiben als „Mutter aller Künste”. Ebenso in Europa: Es gibt es eine Reihe bedeutender Künstler, für die Schreiben das adäquate Ausdrucksmittel darstellt. Schon Mitte des 20. Jahrhunderts fand ein künstlerischer Austausch statt, wo ein Teil der Künstler der Art Informel engen Kontakt zu Asien suchte. Ein Phänomen dabei ist, dass sich erst jetzt die Künstler des Nahen und Fernen Ostens von dem Korsett der vorgeschriebenen Zeichenfigurationen befreien und auf der Suche nach ihrer eigenen Identität eine neue abstrakte Kunstform schaffen. Die Präsentation zeigte Werke von höchster Qualität, wollte jedoch nicht lediglich eine Schau von Spitzenwerken zusammenstellen. Stets wollte man ein bestimmtes Phänomen veranschaulichen und dem Betrachter näher bringen. Die künstlerischen Berührungen, Überschneidungen, Adaptionen mit anderen Kulturen zeigen: Es gibt eine Weltsprache geschriebener Kunst. Eine Gegenüberstellung dieser Art hat es bisher nicht gegeben. Die im Rahmen der Ausstellung erschienende Publikation zeigt auch die Kraft, die diese Kunstform aus ihren Ursprüngen und Entwicklungen zieht.
Auf eine Fortsetzung dieser Kunstreihe darf man hoffen. Aus Quellen der Organisatoren wissen wir, das möglicherweise 2014 in Istanbul die nächste Weltausstellung zu "The Art of Writing" stattfinden wird. Hoffen wir, das dieses Projekt zustande kommt.
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