Als in diesem Frühjahr die Busse von Aleppo in Dresden vor der Frauenkirche nachempfunden wurden, war die Aufregung groß. Breit wurde über Sinn und Unsinn dieser Kunstaktion in den Medien diskutiert. Dabei ging leider ein weiteres, viel stilleres Projekt, fast unter. Auf dem Theaterplatz wurden zeitgleich Gräber inszeniert, - genau genommen Flüchtlingsgräber. Die Fotografien wurden in Lampedusa aufgenommen und zeigt still die letzte Station, der die mit Hoffnung losgezogen waren.
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Detail: die Fotografien von Flüchtlingsgräbern wurden auf dem Theaterplatz in Dresden rund um die Statue des Königs Johann ausgelegt. |
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Ging in den Medien rum: hochgestellte Busse vor der Frauenkirche. Viele Dresdner sahen darin eine Provokation. Ob es Teil einer Marketingkampagne war? Geschadet hat die Aufregung dem Kunstwerk nicht. Nichts wäre schlimmer gewesen, als wenn es unbeachtet geblieben wäre. |
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Im Tod vereint: In Lampedusa teilen sich heimische Bürger den Friedhof mit Flüchtlingen. Oft sind die Namen nicht bekannt. |
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Inszenierung mit Grablichtern: Auf dem Theaterplatz in Dresden haben Besucher ihre Anteilnahme mit dem Stellen von Grablichtern ausgedrückt. |
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Im Angesicht von Martin Luther: Auf dem Neumarkt in Dresden hätte der Gegensatz nicht krasser sein können. Luther, der vor der Frauenkirche, dem Symbol des überwundenen Krieges, aufgestellt wurde, blickt auf die hoch aufgestellten Busse, die stellvertretend an das Kriegsleid der Syrer in Aleppo erinnern. |
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