Mittwoch, 5. September 2012

Träumen mal anders: Die Märcheninstallation auf der Documenta 13

Nedkos Drache für den Traumritter im Gebrüber-Grimm-Haus
Die Documenta 13 hat sich neben der Neuen Galerie auch zu einen eher mächenhaften Beitrag im Gebrüder-Grimm-Haus hinreißen lassen. Hier stellt der bulgarische Konzept-Künstler Nedko Solakov seinen Beitrag aus. Er ist einer der wenigen Künstler, welcher dem Betrachter auch gestige Anhaltspunkte zu seinem Werk mit auf dem Weg gibt. Gleich eingangs der Installation findet der Besucher Zettel in verschiedenen Sprachen. In diesen beschreibt der Künstler, wie verschiedene Träume in ihm reiften. Der war der Jugendtraum, Schlagzeuger in einer Rockband zu werden. Da war der Erwachsenen-Traum nach Ritterlichkeit. Da war der Kindertraum nach Spielzeug, im Speziellen nach den viel zu teuren Helikoptern.


Nun hat er seine Träume für die Documenta 13 Wirklichkeit werden lassen. So spielte er als Ritter in einer Rockband Schlagzeug und lässt anschließend einen Helikopter von seinem ritterlichen Arm aus starten. Die amüsante Dokumentation dieses Ereignisses kann der Besucher in einer Endlosschleife auf einer Leinwand folgen. In den Räumen vertreut sind Reliquien der Träume: die Rüstung, das Schlagzeug, die Helikopter - doch dabei belässt er es nicht: die Märcheninstallation wird in Form von Texten, Zeichnungen, Malerein, Fotografien etc. ausgesponnen.

Und was nehmen wir, die Betrachter, davon mit?

 Wohl eine Erkenntnis, die man nicht treffender als der Künstler selbst formuliert hat:

"Am Ende wird auch klar sein, ob ich jetzt - nachdem ich die meisten meiner Träume verwirklicht habe - glücklicher bin, obwohl ich vermute, dass Sie die Antwort bereits kennen.



Ich hätte sie in meinen Kopf lassen sollen, diese Träume, wo sie auf immer und ewig glücklich hätten leben können. Vielleicht."





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