Eurphorisches Hüpfen mit Beigeschmack in Hellerau |
Ein
weißes Schloss; innen eine Bahn von fast vierzig Metern - das
Kunstzentrum Hellerau hat seine Besucher eingeladen, Teil der
Installation "White Bouncy Castle" zu sein. Hoch umschließt die Burg ihr
Hüpfgelände, das Weiß strahlt eine surreale Kälte aus, der grollende
Hintergrundsound erinnert eher an Horrorszenen als an spaßige
Kindermusik. Die Besucher stürzen sich freudig ins hüpfende Getümmel.
Erwachsene freuen sich, zusammen mit ihren Kindern den Hüpfspaß zu
erleben. Sie tanzen, sie jauchzen, springen gegen Wände und laufen
hüpfend die Bahn auf und ab.
Doch
- in an der Wand sitzt ein dreijähriges Kind, dem die Atmosphäre Angst
macht: das kalte Weiß, die drohende Soundkulisse, die hüpfverrückten
Leute - all das verleiht der Burg eher den Charme einer zu groß
geratenen Gummizelle. Vergnügen und Wahnsinn gehen Hand in Hand.
Vielleicht war das Kind der einzig aufmerksame Kunstrezipient an diesem Ort.
"White Bouncy Castle" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Dana Caspersen, William Forsythe und Joel Ryan |